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Neuordnung und Entwicklung des Areals zwischen Heuriedweg und Auenstraße, Lindau

Wettbewerb 1.Preis

Ausgangspunkt der angestellten städtebaulichen Überlegungen ist die Erkenntnis gewesen, dass eine Revitalisierung des Gebiets auch eine wirtschaftliche Aufwertung der Grundstücke der Zone 4 zur Folge haben würde. So betrachtet, ist es falsch davon auszugehen, dass der städtebauliche „status quo“ in der Zone 4 beibehalten werden könne, dass die Fortentwicklung der Zone 4 ausgeklammert und dem Zufall überlassen werden könne. In diesem Sinne bietet das vorgelegte städtebauliche Konzept eine Stufenstrategie zur Entwicklung des Gebiets zunächst ohne Zone 4, anschließend – im Endausbau Stadium – jedoch unter deren vollständigen konzeptuellen Einbeziehung. Das Dreieck zwischen Heuriedweg und Auenstraße zerfällt hauptsächlich in zwei Bereichen.

1. Der Bereich nördlich entlang des Heuriedwegs, wo auch künftig der Schwerpunkt einer städtischen Expansion liegen wird und die Hauptverkehrs Achse des Gebiets bleibt, erhält einen starken Straßenrücken in Form einer Blockrand Bebauung, bestehend aus zwei parallelen Gebäuderiegel. Die Gebäudekörper werden versetzt angeordnet, damit es möglichst zu keiner gegenseitigen Wohnbeeinträchtigung kommt. Im gewerblichen Sockelbereich wird die jeweilige Parzelle geschlossen.

2. Der südliche Bereich des Grundstücks erhält eher den Charakter einer Teppichsiedlung. Durch den Einsatz ähnlich dimensionierter Gebäudekörper in den oberen Wohngeschossen besteht trotz der Untergliederung des Gebiets zu einer Einheitlichkeit im Charakter und städtebaulicher Körnung. Die intensiv benutzte Grundstücksfläche sollte durch die konsequente gärtnerische Planung der Dachzonen im Sockelbereich (roof gardening) und der durch Terrassierung ermöglichte Zugänglichkeit dieser grünen Dächer einen Grünflächen Ausgleich erhalten. Die starke Materialität einer Tecu Mesh gelochten und patinierten Metallfassade zwingt die zahlreichen vorgesehenen Nutzungen, mit ihren ganz unterschiedlichen Belichtungsbedürfnissen in einen einheitlichen Baukörper. Mit dem Vorteil, dass die lichtdurchlässige Fassadenverkleidung zum Teil auch passive Klima- und Sonnenschutz Funktionen übernimmt. Hinter dem kupfernen Fassadenschirm, können zusätzliche Fenster (Bad, Treppe, Lüftungsflügel) versteckt werden. Je nach Belichtung und Tagessituation entsteht eine interaktive Bespielung und Inszenierung der dahinter befindlichen Räume. Die Flache Nordfassade erhält durch die Schrägstellung der Fassaden Lochkassetten Lebendigkeit und Signalcharakter.

2017

Auftraggeber: Heuried Immobilien GmbH, Lindau

Bauort: Heuriedweg Auenstraße, Lindau

Fläche: 15.640 m³