Sanierung und Erweiterung von Hort und Mittagsbetreuung
Der städtebauliche Leigedanke des Entwurfs ist die räumliche Re-Organisation des Schulgeländes durch Einführung eines neuen hier vermittelnden Baukörpers, dessen Wirkung zum Schulhof hin mit einer maßstäblich dem Schulneubau entsprechenden Fassade, sich von seiner Wahrnehmung von der Straße her unterscheidet, wo er scheinbar nur ein weiteres Element in der kleinmaßstäblichen Straßenrandbebauung zu sein scheint.
Der Winkel des Hortgebäudes umfasst wie ein Rahmen von zwei Seiten das Bestandgebäude der Mittagsbetreuung und lässt zur Straße hin zwischen den beiden Häusern einen großen Pausenhof entstehen. Dieser bildet zusammen mit dem Schulhof eine zusammenhängende Fläche mit überdachtem Bereich, welche das Spielen auch bei schlechtem Wetterverhältnissen erlauben sollte. Die Fläche ist leicht von einer einzigen erwachsenen Aufsichtsperson zu kontrollieren und bietet keine für die Kinder gefährlich uneinsehbare Ecken. Für die Hoffläche wird ein Kautschukgranulat-Belag vorgeschlagen, der für einen optimalen Regen- und Schmelzwasserablauf sorgt und zugleich einen federnden Untergrund bietet, der einen ästhetischen Eindruck vermittelt.
Das Bestandsgebäude muss zu diesem Zwecke um einen kleinen Raum im Nord-West-Flügel gekürzt werden und umorganisiert werden. Man versucht dabei jedoch tiefgreifende Änderungen zu vermeiden, die z.B. die problematische Geschossigkeit des Baus in Frage stellen könnten. Der Hauptaugenmerk richtet sich auf die Verbesserung der Raumbelichtung einzelner Räume, die z.Z. durch die tief auskragenden Dächer im Verbund mit der geringen Raumhöhe, beeinträchtigt wird. Ein Dach mit unsichtbarer Rinne, dass man im Zuge der Fassadenerneuerung umsetzen kann, scheint eine geeignete Antwort auf diese technische Herausforderung.
Die Fassaden des Horts und der Mittagsbetreuung werden durch die Festlegung auf gleichen Materialien: Holzwerkstoffplatten mit lasierender Beschichtung und Verbundholzlamellen als passive vertikale Sonnenschutzelemente werden aneinander angeglichen. Vor allem bei flachstehender Ost- oder Westsonne kann mittels vertikaler Lamellen ein wirksamer Sonnenschutz bei gleichzeitig guter Belichtung der Räume erreicht werden.
Die Tiefgarage wird in der nördlichen Grundstücksecke über den Tiefhof erschlossen, womit eine Beeinträchtigung der wertvollen Räume im Süden vermieden wird. Der damit erschlossene unterirdische Bereich unter dem Pausenhof bietet eine hervorragende Fläche für die zusammenhängende Unterbringung einer Tiefgarage.
Auftraggeber: Gemeinde Unterföhring, Münchner Str. 70, 85774 Unterföhring
Wettbewerbsverfahren: Nichtoffener Realisierungswettbewerb
Wettbewerbserfolg/Jahr: 3. Preis / 2018