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Wohnungsbau auf dem Areal der alten Essigfabrik, Wasserburg am Inn

Wettbewerb

Ausbildung eines urbanen Gegenpols gegenüber der Altstadt auf der Nordseite des Inns:


Die Nachverdichtung von Städten wird zunehmend wichtiger und wird gleichzeitig zu einer Herausforderung. Neben der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum ist auch für einen erhöhten Bedarf an lokaler Infrastruktur und Naherholung Vorsorge zu treffen. Die höchste Hürde ist jedoch der Umgang mit dem motorisierten Individualverkehr (MIV), der bei steigender Bevölkerungszahl und Verdichtung eine immer höhere Herausforderung wird. Basis für diesen Städtebaulichen Entwurf ist daher der Ansatz, Städte zukünftig nicht mehr auf den Radius des Autos, sondern vielmehr auf den Radius des Rades und des Menschen auszulegen, lokale Stadtzentren zu stärken und Fuß- und Radverbindungen zu verdichten und zu verbessern. Um bei steigender Bevölkerungszahl den Druck auf das bestehende Zentrum von Wasserburg zu reduzieren, wird das Quartier am Holzofenweg zukünftig zu einem urbanen Gegenpol auf der Nordseite des Inns.

Der Holzofenweg als Shared-Space und Begegnungszentrum:


Der Holzofenweg wird weiter auf voller Länge ins Quartier geführt in Form eines großzügigen Boulevards und Shared-Space. Dafür wird ein zentraler Hof am Eingang zum Auftakt des neuen Quartiers geschaffen, als gestaltete soziale Mitte des Quartiers und Hoffläche mit Platzcharakter. Eine grüne Fassung sorgt in diesem Begegnungszentrum für Aufenthaltsqualität bei gleichzeitiger Sicherstellung der Erschließungsfunktion. Aufgebrochen wird die Erschließung durch eine sogenannte Filterzone, die nicht nur befahrbar ist, sondern auch bepflanzt wird und es möglich macht, neue Wege durch die zukünftige Nutzung der Bewohner zuzulassen. Als weitere Zone in dem Entwurf sind die intensiven Vegetationsflächen zu ergänzen. Durch die dort gepflanzten Stauden und Bodendeckern entsteht nicht nur ein Spiel der verschiedenen Höhen, die öffentlichen Grünflächen werden so auch eingerahmt und von den privaten Grünräumen abgegrenzt.

Bautypologie und Nutzungsverteilung:


Diversität in Form und Fassade ist ein übergeordnetes Ziel in diesem Städtebau – gleichzeitig sollen aber auch Vereinheitlichungen stattfinden, die den Bau kostengünstig und effizient gestalten. Es wird daher auf Punkthäuser zurückgegriffen, die das umfangreiche Bauvolumen am besten verträglich dem vorhandenen kleinteiligen und heterogenen Bestand östlich des Wettbewerbgebietes anfügt.

Das Punkthaus ist eine Typologie, die als Vierspänner eine wirtschaftliche Erschließung verspricht und gleichzeitig verschieden Blickbeziehungen in diese traumhafte Landschaft ermöglicht. Je zwei Punkthäuser werden durch Verbindungsstege verbunden. Die horizontalen Stege dienen mit ihren beidseitigen des Aufzuges angeordneten Gemeinschaftsflächen als Kommunikationszone auf den einzelnen Ebenen. Pflanztrögen, die in die Balkonbrüstung integriert sind, verleihen dem Ort Aufenthaltsqualität. Die Grundrisse werden in einer Tragstruktur konzipiert, die eine flexible Grundrissgestaltung und diverse Nutzungsmöglichkeiten ermöglicht. Der Schwerpunkt liegt dabei auf unterschiedliche Anforderungen in der Wohnnutzung und eine Durchmischung der 1-4 Zimmerwohnungen in allen Geschossen. Ziel ist es, eine gelebte Durchmischung in allen sozialen Schichten entstehen zu lassen.

2022