Wettbewerb
Freiraumkonzept:
Der Fußweg entlang des renaturierten Bachs ermöglicht nicht nur den Anwohnern ein Naturerlebnis mitten in der Stadt. Die Wegeführung liegt abseits der Wohnungen und EG-Terrassen und minimiert Störungen. Für Menschen mit Bewegungseinschränkungen wird im nördlichsten Haus an der Kemptener Straße ein von außen zugänglicher Durchlader-Aufzug angeboten. Die bestehenden größeren Biotopstrukturen werden durch die Bebauung nicht beeinträchtigt und können an den Rändern weiterentwickelt werden. Neue Elemente ergänzen und verknüpfen den Bestand: das renaturierte Bachbett als neue Verbindungslinie, das freie Raster von Obstbäumen (lokale Sorten), naturnahe Blumenwiesen (2-schürig), Micro Forests in den Randbereichen. Neben hausnahen Kleinkind-Spielplätzen erhalten auch andere anderen Altersgruppen attraktive Angebote: der Wasserspielplatz mit natürlichen Bauelementen – Holz, Stein, Lehm, Sand (6 – 12 Jahre), der Kletter-Spielplatz mit sportbetonten Geräten für Parcours und Calisthenics (12 99 Jahre), der Terrassen-Spielplatz mit einer Boules-Anlage und Blick auf den Kirchturm (6 – 12 / – 99 Jahre), der Kneipp-Barfuß-Pfad, der den Bach als Wasserquelle nutzt (4 – 99 Jahre), Teilbereiche des Bachlaufs, die als Natur-Beobachtungs-Inseln gestaltet werden. Sämtliche Spielbereiche sind für Behinderte gut zugänglich und nutzbar.
Bauliche Maßnahmen zur Energieeffizienz:
Die Abwendung sämtlicher Wohnungen von der Nordrichtung, die Kompaktheit der Form, und eine hochwärmegedämmte Fassade tragen zur Energieeffizienz bei. Zusätzlich wird zum Süden hin eine 4-Jahreszeiten-Fassade vorgeschlagen. Die Fassadenbegrünung mittels an Seilranken hängenden Kletterpflanzen bietet einen effektiven sommerlichen Wärmeschutz dar. Dieselbe Blätter abwerfenden Pflanzen erlauben im Winter Solare Wärme Zugewinne. Der Unterhalt der Fassade ist konstruktiv angedacht und die Revision durch Gärtner durch Zugänglichkeit aller Bereiche gesichert.
Wirtschaftlichkeit:
Das Konzept bietet ein simples Laubengang-Typus bestehend im Regelfall aus 2-, 3- und 4-Zimmer Wohnungen. Die einzige Abweichung von diesem Standardgrundriss besteht im Erdgeschoss und Dachgeschoss. Das Dachgeschoss springt jeweils an der Stirnseite zurück, sodass die Höhenentwicklung (4- und 6-geschössig) in der Quartiermitte, weniger bedrückend wirkt. Die den Wohnungen zugehörigen Lagerräume werden im jeweiligen Geschoss als am Laubengang hängenden Erker realisiert. Durch deren Nordlage wirken diese Erker-Räume als Wärmepuffer zu den Wohnungen hin. Deren Dächer können als Balkone benutzt werden.
Schallschutz:
Es wird das Hamburger Hafenfenster-System vorgeschlagen; ein Kastenfenster bestehend aus einem äußeren Raumhohen Fenster, welches sich zu Nacht oben kippen lässt und einem in Brüstungshöhe geteilten inneren Fenster, dessen unterer Bereich bei Nacht ebenfalls kippen lässt. Die durch diese Konfiguration versprochene Schallminderung von 30 DB bietet komfortable Verhältnisse bei Nacht. Zusätzlich dazu lässt sich das doppelte Fenster tags öffnen, wobei der innere Brüstungsteil als Absturzsicherung dient.
Belichtung:
Die allergrößte Mehrheit der Räume hat eine Südorientierung. Nur die 4-Zimmer Wohnungen an den Stirnseiten erhalten zusätzlich eine Öffnung mit Fernblick ebenfalls günstig orientiert zum Westen oder Osten.